Schlafsack-Wärmeleistung Komfort + Grenz-Übergang + Risiko


Temperaturangaben sind Zahlen ohne den Menschen dahinter. Sie geben lediglich in wissenschaftlicher Form Auskunft darüber ohne andere Faktoren zu beachten. Dabei werden auch sie benötigt, um eine wirklich vernünftige Aussage treffen zu können. Genannt seinen an der Stelle folgende Faktoren: Gewicht und Geschlecht des Benutzers, der Erschöpfungsgrad, die Ernährung oder aber die gesamte körperliche sowie gesundheitliche Verfassung. Jeder Mensch ist anders aufgebaut und empfindet deswegen die Dinge seiner Natur entsprechend. Doch nicht nur das: Luftfeuchtigkeit, Windsituation und Schlafunterlage kommen ebenfalls hinzu. All das macht es schwierig den individuellen Wohlfühlbereich eines Menschen zu ermitteln.

 

Um aber einen Richtwert geben zu können, wurde die EN 13537 eingeführt. Dabei handelt es sich um die erste Pflichtnorm für die Beschreibung von Schlafsäcken. Sie gibt vor, wie Schlafsäcke zu testen und zu messen sind bzw. welche Angaben aufgedruckt werden müssen. Die Norm ermöglicht somit einen vergleichbaren Standard, auf den sich der Kunde verlassen kann. Des Weiteren kann nun mehr eine realistische Einschätzung der einzelnen Bereiche vorgenommen werden. Allgemein gilt, dass man bei Frauen und Männern 6°C abziehen sollte.

 

Es gibt drei Temperaturbereiche:

 

1. Schlafsack-Komforttemperatur

2. Schlafsack-Grenztemperatur-Übergangsbereich

3. Schlafsack-Risikobereich

 

Schlafsack-Komforttemperatur:

 

Innerhalb der Komforttemperatur ist es dem Benutzer des Schlafsacks in liegender Rückenstellung weder kalt, noch warm. Somit steht dieser Mensch in einem Wärme- / Kältegleichgewicht. Im Komfortbereich fühlen sich selbst unerfahrene Schlafsackbenutzer wohl, ebenso Benutzer mit ersten Erfahrungen. (Testvorgabe Standardmann)

 

Schlafsack-Grenztemperatur-Übergangsbereich:

 

Im Übergangsbereich ist es dem Benutzer des Schlafsacks in angewinkelter Seitenlage weder kalt, noch warm. Damit steht dieser Mensch in einem Wärme- / Kältegleichgewicht. Im Übergansbereich siedeln sich eher erfahrene Nutzer an, die in der Lage sind sich mit ihrem Verhalten und der Kleidung auf die kalten Bedingungen einzustellen. (Testvorgabe Standardmann)

 

Schlafsack-Risikobereich:

 

Im Risikobereich entstehen Schäden an der menschlichen Gesundheit durch Unterkühlung. Man kann zwar durchaus eine Nacht in diesem Bereich durchstehen, hegt jedoch anschließend sicherlich keinerlei Wiederholungsbedarf. (Testvorgabe Standardfrau)

 

Dabei gilt für alle drei Bereiche, dass es innerhalb der persönlichen Kälteempfindung bei Benutzung des Schlafsacks zu erheblichen Unterschieden kommen kann. Möglich ist dies durch die jeweiligen Verwendungsbedingungen, die Fitness und den körperlichen Zustand der jeweiligen Person. 

 

Zum Abschluss gilt es einen weiteren Faktor zu beachten, in diesem Falle den Wind selbst. Auch er spielt bei der gefühlten Temperatur und der Tatsächlichen eine nicht unwesentliche Rolle. Leider trägt er meist einen Großteil der vorhandenen Wärme von dannen und irritiert so den menschlichen Körper. Von Experten wird dieser Faktor als CHILL-Faktor bezeichnet. Ein einziger Luftzug reicht aus, um die warme Luftschicht um einen Schlafsack zu mindern und somit 20 – 30 % der Wärmeleistung zu verlieren. Hält ein Schlafsack beispielsweise bei Windstille noch bis zu -6°C warm, so sind es bei leichtem Wind nur noch bis zu -3°C. Der Unterschied wird also mehr als nur deutlich.