Schlafsack-Konstruktionen Daunen + Kunstfasern

Schlafsack-Konstruktionen Daunen + Kunstfasern


Was nützt die beste Füllung, wenn der Rest nicht stimmt? Die Füllung muss fixiert werden, da sie sonst wer weiß wo hin rutscht und das Schlaferlebnis damit nicht länger seinem Ursprung gleicht. Wer wacht schon gern am Morgen auf und hält nur noch einen Zipfel in der Hand während der Rest sich scheinbar im Nichts aufgelöst hat? Niemand! Deswegen werden bessere Schlafsäcke, besonders Daunenschlafsäcke, mit verschiedenen Kammertechniken produziert. Kammertechnik bedeutet, dass zwischen Außenstoff und Innenfutter Stege eingenäht werden, die Kammern bilden und die Füllung fixieren.

 

1. Schlafsack-Konstruktionen für Daunenfüllungen

 

Dabei wird zwischen vier Methoden unterschieden:

 

1. H-Kammer

2. Boxenkammer

3. Semikammer

4. Trapezkammer

 

H-Kammer (H Chamber)

 

Dieser Aufbau zählt zu den Klassikern, ist leicht und bewährt sich seit Jahren. Es entsteht jeweils nur eine Kammer auf der Ober- und Unterseite. Die Daunen befinden sich dabei in geneigten Kammern, was Wärmebrücken zwischen dem Außenstoff und dem Innenfutter verhindert.

 

Boxenkammer (Box Chamber)

 

Im Gegensatz zur ersten Möglichkeit verlaufen die Kammerwände im Falle der Boxenkammer schräg. Die Kammer ist oben und unten in jeweils drei Bereiche unterteilt und ermöglicht perfekten Daunensitz in der Breite, selbst bei sehr großen Schlafsäcken.

 

Semikammer (Semi-Box Chamber)

 

Als nächste Möglichkeit folgt die Semikammer, die oben und unten aus jeweils zwei Kammern besteht, einer Längs- und einer Seitenkammer. Beide ermöglichen den Halt der Füllung im Oberbereich. Außerdem verhindern die Kammern in H-Form ein Abrutschen der Füllung in den unteren, engeren Bereich des Schlafsacks.

 

Trapezkammer (Trapezoidal Chamber Construction)

 

Als letztes gibt es noch die Trapezform. Dieser Kammeraufbau garantiert ein dauerhaft konstantes Volumen. Die Daunen sind gleichmäßig verteilt, wodurch Wärmebrücken erst gar nicht auftreten.

 

Doch, das ist nicht das einzig wichtige, ebenso wichtig ist das Material der Kammern selbst! Die beste Kammer ist absolut nutzlos, wenn ihr Inhalt trotzdem die Flucht ergreift. Daher sind Netzmaterialien aus Nylon oder Polyester immer noch am Besten für diese Aufgabe geeignet.

 

Die beste Kammerkonstruktion funktioniert ebenfalls nicht bei zu geringer Daunenfüllung oder aber zu hoher Daunenfüllung. Denn die Daune kann so nicht die entsprechende Luftmenge umschließen und weist als Folge mäßige Isolation auf.

 

2. Schlafsack-Konstruktionen für Kunstfaserfüllungen

 

Hierbei existieren folgende drei Möglichkeiten:

 

1. Schindel

2. 2-schichtig

3. 1-schichtig

 

Schindel (Shingle)

 

Die Ziegelaufbauweise ermöglicht die Aufnahme einer großen Luftmenge und verhindert somit Bildung von Kältezonen, die sonst entstehen. Diese Eigenschaft kommt besonders den unruhigen Schläfern unter den Benutzern zu Gute. Insgesamt finden wir hier ein sehr gutes Wärmeverhältnis und Gewichtsverhältnis.

 

2-schichtig (2 Layers)

 

Diese Methode gehört zum herkömmlichen Aufbau mit zwei Schichtlagen der jeweiligen Kunstfaserfüllung und bietet außerdem zudem einen guten Kälteschutz.

 

1-schichtig (1Layer)

 

Hier zeigt sich besonders leichter Aufbau mit einer einzigen Füllschicht. Die Seiten sind im Gegensatz zu sonst nahtlos und ermöglichen so eine verstärkte Aufnahme von Luft zwischen den jeweiligen Schichten. Auf diese Weise wird die Wärmekapazität des Schlafsacks verbessert.

 

Die jeweilige Ausrichtung der Konstruktion richtet sich nach dem späteren Verwendungszweck und somit nach dem Ergebnis welches erzielt werden soll. Doch egal welche, jede ist auf ihre Weise die Richtige.